
Schwertner zum Weltflüchtlingstag: "Schutz bieten ist Verpflichtung"
Der Wiener Caritas-Direktor hat die Politik in Österreich anlässlich des bevorstehenden Weltflüchtlingstags zu mehr Engagement aufgerufen. "Schutz zu bieten ist keine Gnade, sondern Verpflichtung. Menschenrechte sind unteilbar. Und Menschlichkeit kennt keine Grenzen", so Schwertner am Donnerstag via X (vormals Twitter). Die Zahl der weltweit vertriebenen Menschen sei mit über 122 Millionen so hoch wie nie zuvor, so Schwertner, der kritisierte, dass es gleichzeitig allgemein massive Kürzungen bei der humanitären Hilfen gebe. "Eine gefährliche Entwicklung - für die betroffenen Menschen, aber auch für unser gemeinsames Miteinander."
Österreich solle sich verstärkt als konstruktiver und aktiver Partner in die Ausgestaltung und Weiterentwicklung des europäischen Asylsystems einbringen. Dabei müsse klar sein: "Humanitäre Standards und Menschenrechte dürfen niemals aufgeweicht werden - schon gar nicht auf dem Rücken jener 122,1 Mio. Menschen, die ihr Zuhause verlassen mussten und auf Schutz vor Verfolgung, Folter und Tod nicht nur angewiesen sind, sondern die ein Recht auf diesen Schutz haben."
"Wer Flucht verhindern will, muss Fluchtursachen bekämpfen - nicht schutzsuchende Menschen", betonte der Wiener Caritas-Direktor. Dafür brauche es ausreichend Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und die Auslandskatastrophenhilfe. Dass internationale Hilfen, allen voran USAID, bei steigendem Bedarf massiv gekürzt werden, sei "dramatisch".
Auch Österreich setze den Sparstift an und kürze Mittel in diesem Bereich, vermerkte Schwertner kritisch. "Gleichzeitig wurden Maßnahmen erlassen, die das Leid bei hier lebenden Geflüchteten verstärken, anstatt zu lindern. Etwa der Stopp der Familienzusammenführung, der die gewünschten Entlastungen kaum bringen wird." Im Blick auf die drohende Aberkennung des Schutzstatus für Syrer plädierte Schwertner für qualitativ hochwertige Integrationsmaßnahmen statt Repressionen.
Quelle: kathpress